Neue Studie zur Vier-Tage-Woche vorgestellt

Das Wohlbefinden steigt, wenn die Arbeitszeit sinkt – bei gleichbleibender oder sogar leicht steigender Produktivität. Das ist das zentrale Ergebnis einer deutschlandweiten Studie der Universität Münster zur Vier-Tage-Woche.

Seit Anfang 2024 nahmen 45 Organisationen aus verschiedenen Branchen in Deutschland an einem sechsmonatigen Pilotprojekt zur Einführung der Vier-Tage-Woche teil. Sie versprachen sich von der Teilnahme Antworten auf die Fragen, ob die Vier-Tage-Woche eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, eine bessere Mitarbeitergesundheit und eine tragfähige Zukunftsausrichtung zur Folge haben kann und wie sich die Veränderungen auf die Produktivität auswirken.

Reduzierung von Ablenkungen

"Zwar zeigten sich leichte Steigerungen in den finanziellen Leistungskennzahlen wie Umsatz und Gewinn, diese unterschieden sich jedoch nicht signifikant vom Vorjahr. Dennoch deuten die gleichbleibenden Kennzahlen trotz reduzierter Arbeitszeit auf mögliche Produktivitätsgewinne hin", erläutert Wirtschaftswissenschaftlerin und Studienleiterin Prof. Dr. Julia Backmann.

Die reduzierte Arbeitszeit wurde nicht durch erhöhte Überstunden ausgeglichen. Über 60 Prozent der Unternehmen gab hier die Reduzierung von Ablenkungen und die Optimierung von Prozessen an, gut die Hälfte veränderte die Meetingkultur. Ein Viertel der Befragten führte neue digitale Werkzeuge ein, um die Effizienz weiter zu steigern.

Positive Veränderung der Lebenszufriedenheit

Des Weiteren führte die Vier-Tage-Woche allerdings zu einer signifikant positiven Veränderung der Lebenszufriedenheit, die sich hauptsächlich durch die zusätzliche Freizeit ergab. Vor dem Pilotprojekt äußerten demnach 64 Prozent der Mitarbeitenden den Wunsch, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Nach der Einführung der Vier-Tage-Woche sei dieser Wert auf 50 Prozent gesunken. Die Beschäftigten berichteten außerdem von signifikanten Verbesserungen ihrer mentalen und körperlichen Gesundheit, unterstreicht Julia Backmann. Physiologische Daten wurden in der Studie zudem mit Fitness-Trackern gemessen. Ein signifikanter Rückgang der monatlichen Krankentage konnte jedoch nicht festgestellt werden.

Mehrheit der Unternehmen setzt die 4-Tage-Woche fort

Mehr als 70 Prozent der an der Studie teilnehmenden Organisationen gaben an, sie über die sechsmonatige Pilotphase hinaus fortsetzen zu wollen, entweder durch Verlängerung der Testphase oder durch eine vollständige Implementierung.

Weiterführende Informationen:

Zusammenfassung der Studie

(Univ. Münster / STB Web)

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Petra Claus

Partnerin, Steuerberaterin

Patrick Dibowski

Partner, Steuerberater