Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr ihr Engagement beim Klimaschutz ausgeweitet, allerdings überwiegend Großunternehmen. Im Mittelstand ist die Entwicklung rückläufig.
Das aggregierte Volumen der inländischen Klimaschutzinvestitionen stieg um 12,1 Prozent auf 85 Milliarden Euro. Die Inflation herausgerechnet verblieb ein Plus von 5,3 Prozent.
Diese positive Entwicklung wurde allerdings überwiegend von Großunternehmen getragen. Sie investierten im vergangenen Jahr 50 Milliarden Euro in den Klimaschutz, 11 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr – das war ein preisbereinigter Zuwachs um 19 Prozent. Dementgegen nahm der gesamte Mittelstand 35 Milliarden Euro in die Hand, ein Jahr zuvor waren es noch 36 Milliarden Euro – preisbereinigt entsprach das einem Minus von 10 Prozent.
Repräsentative Unternehmensbefragung
Dies sind Ergebnisse des KfW-Klimabarometers, das in diesem Jahr zum dritten Mal erscheint. Es liefert die bislang einzige repräsentative Datenbasis für das Investitionsverhalten deutscher Unternehmen, vom Kleinstunternehmen bis zum Großkonzern, auf dem Weg zur Klimaneutralität. In diesem Jahr nahmen zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 9.662 Unternehmen an der Befragung teil. Unter Klimaschutzinvestitionen werden Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Treibhausgasemissionen im jeweiligen Unternehmen verstanden.
Deutlicher Rückgang im Mittelstand
Die Zahl der Unternehmen, die Investitionen zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz durchführten, nahm stark ab. Im Jahr 2023 waren es etwa 340.000 der rund 3,8 Millionen Unternehmen in Deutschland – das ist ein Minus von 150.000 Unternehmen gegenüber 2022. Der Anteil der Unternehmen, die Klimaschutzinvestitionen vornahmen, lag somit bei nur noch 9 Prozent. 2022 waren es noch 13 Prozent, 2021 sogar noch 23 Prozent. Dieser Rückgang ging von den mittelständischen Unternehmen aus, die die Unternehmenslandschaft in Deutschland anzahlmäßig dominieren.
Konjunkturelle Einflüsse und strukturelle Hemmnisse
Was hält Unternehmen davon ab, in den Klimaschutz zu investieren? Laut KfW-Klimabarometer sind es neben den konjunkturellen Einflüssen verschiedene strukturelle Hemmnisse. An erster Stelle nennen die Unternehmen dabei die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzinvestitionen (47 Prozent), gefolgt von fehlenden finanziellen Ressourcen (37 Prozent) und langen Planungs- und Genehmigungsverfahren (36 Prozent).
(KfW / STB Web)
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